Eichhörnchenspuren

Hier einige Beispiele für typische Eichhörnchenspuren:

1. Zapfen

Angefressene Zapfen, die sich unter Nadelbäumen finden sind meist die Überbleibsel einer Eichhörnchenmahlzeit und lassen sich relativ leicht am zerfransten Aussehen erkennen (siehe rote Pfeile in Abb.1). Des Weiteren zeigen Fichtenzapfen eine charakteristisch aufgefaserte kleine Spitze (siehe roter Pfeil in Abb.2). Beide Merkmale sind auf das kräftige Gebiss des Eichhörnchen zurück zuführen, da es hiermit die Samenschuppen abreißen kann um an den nährreichen Samen zu kommen. Durch dieses rupfen entstehen das zerfranste Aussehen und die aufgefaserte Spitze. Auch Mäuse ernähren sich gerne mal von den Samen der Zapfen. Da sie jedoch nicht so ein starkes Gebiss wie das Eichhörnchen besitzen nagen sie die Samenschuppen ab und rupfen sie nicht, wodurch die Oberfläche glatt ist. Auch sind sie nicht in der Lage die unteren Samenschuppen abzureißen, so dass keine aufgefaserte Spitze entstehen kann.


Abb. 1: Typische Eichhörnchenfraßspuren an einem Zapfen



Abb. 2: Durch Eichhörnchenfraß aufgefaserte Spitze eines Zapfen

Mäuse bevorzugen des Weiteren ihre Nahrung in einem geschützten Versteck zu sich zu nehmen, so dass frei umher liegende Zapfen unter Bäumen von Mäusen eher selten sind. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt ein Eichhörnchen erhöht über dem Boden, da es dort den besten Überblick hat und sich sicherer fühlt. Wenn es sich zum Fressen doch mal auf dem Boden aufhält sitz es gerne etwas erhöht um somit die Umgebung besser überblicken zu können. Diese erhöhten Fraßstellen werden als Werkstätten bezeichnet und können Baumstümpfe, Mauern oder auch Bänke sein auf denen sich dann wieder die charakteristischen Fraßspuren finden lassen.



Abb. 3: Eichhörnchenwerkstatt auf einem Baumstamm



2. Nüsse

Nüsse (Haselnüsse und Walnüsse) gehören unter den Waldbewohnern zu den begehrtesten Früchten. Aufgrund ihrer harten Schale verlangen sie den Tieren jedoch einiges Geschick im Nüsse knacken ab bevor diese an den nahrhaften Inhalt gelangen. Auch hier haben sich wieder verschiedene Methoden unter den Tieren entwickelt anhand derer man ganz gut die verschiedenen Arten auseinander halten kann.

Wie bei vielen anderen Nager ist die Grundtechnik für das Knacken der Nussschalen auch beim Eichhörnchen bereits angeboren; sie wird jedoch im Zuge der Entwicklung nach und nach perfektioniert. Um eine Nuss zu öffnen beißt es zunächst die Spitze ab und sprengt anschließend die beiden Schalenhälften auseinander indem es seine spitzen, unteren Vorderzähne in den entstandenen Spalt schiebt (Zahnspuren siehe Kreis in Abb.4). Eine durch ein erfahrenes Eichhörnchen bearbeitete Schale zerspringt meist sauber genau in die zwei Hälften und ist somit leicht zu erkennen.


Abb. 4: Zeigt die Stelle an der die Zähne in die Schale eingedrungen sind um sie auseinander zu sprengen



Abb. 5: Durch ein Eichhörnchen geknackte Walnuss



Abb. 6: Von Eichhörnchen geknackte Haselnüsse